Den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen ist eine zentrale Herausforderung weltweit, in Europa und genauso auch in Deutschland. Dies spiegelt sich u.a. im EU Nature Restoration Law und der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen wider. Vor diesem Hintergrund rückt Rewilding als partizipative und prozessorientierte Methode des Biodiversitäts- und Naturschutzes in den Fokus. Durch das Wiederzulassen natürlicher Prozesse zielt Rewilding darauf ab, degradierte Ökosysteme wiederherzustellen und ihre Anpassungsfähigkeit zu stärken, um die biologische Vielfalt zu fördern und dauerhaft Ökosystemleistungen für die Gesellschaft bereitzustellen. Dadurch sollen Naturschutz und eine nachhaltige regionale Wertschöpfung zugleich realisiert werden. Da Rewilding-Maßnahmen auf Freiwilligkeit beruhen, ist die Vernetzung und Koordination unterschiedlicher Akteure und Initiativen wesentliche Voraussetzung.
Die Konferenz zielt darauf ab, Rewilding als Naturschutzansatz bekannt zu machen und seine Möglichkeiten und Grenzen zu diskutieren. Dazu werden einerseits Vertreter*innen der Global Rewilding Alliance, von Rewilding Europe und auch dem deutschen Rewilding-Modellgebiet „Oder-Delta“ aus der Rewilding-Praxis berichten. Andererseits werden in Kleingruppenworkshops u.a. folgende Fragen diskutiert:
Was zeichnet Rewilding aus und wie funktioniert der Ansatz in der Praxis?
Was sind ökologische, ökonomische und soziale Chancen und Hindernisse von Rewilding in Deutschland?
Welche Rolle könnte Rewilding für die Naturschutzpolitik in Deutschland spielen?
Wie können bei einem auf Freiwilligkeit beruhenden Ansatz die relevanten Akteure einbezogen werden?
Welche Rolle können partizipative und künstlerische Formate spielen, um ein Bewusstsein für die Natürlichkeit von Landschaften herzustellen?
Die Konferenz „REWILDING – Eine Perspektive für mehr Natur und regionale Entwicklung“ findet im Rahmen des Forschungsprojekts „REWILD_DE – Erhaltung von Biodiversität und Inwertsetzung von Ökosystemleistungen durch Rewilding – vom Oderdelta lernen“ statt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Die Konferenzsprache ist Deutsch.
Die Konferenz möchte Akteure der Naturschutzpraxis vernetzen und richtet sich an Vertreter*innen von Kommunen, der Naturschutzverwaltung, von Verbänden und Initiativen, aber auch an interessierte Wissenschaftler*innen.
Informationen und in Kürze auch das Programm sind unter https://www.ufz.de/rewild_de/konferenz zu finden. Interessierte können sich per E-Mail anmelden.