FEdA

Hintergrund

Seit rund 40 Jahren ist bekannt, dass die Zahl der Tier- und Pflanzenarten auf der Erde drastisch zurückgeht – in einem Umfang, der an die großen Massenaussterben der Erdgeschichte erinnert. Weltweit sind rund 30.000 der bekannten Arten akut vom Aussterben bedroht. Viele weitere könnten unwiederbringlich verschwinden, noch bevor sie überhaupt wissenschaftlich erfasst werden. Auch in Deutschland sind laut der aktuellsten „Roten Liste“ rund ein Drittel aller Tiere, Pflanzen und Pilze in ihrem Bestand gefährdet.

Dieser Verlust an biologischer Vielfalt gefährdet eine zentrale Lebensgrundlage der Menschheit. Ausreichende Biodiversität ist unverzichtbar für die Herstellung von Nahrungsmitteln, für sauberes Wasser und den Erhalt medizinisch nutzbarer Substanzen aus der Natur. Auch für ihre Erholung und ihre Lebensqualität insgesamt sind Menschen auf eine intakte Umwelt angewiesen. Viele solcher Zusammenhänge fallen erst auf, wenn bereits ein beträchtlicher Teil der Arten verloren gegangen ist. Fachleute sehen es deshalb als eine drängende Herausforderung für die Menschheit an, den Rückgang der Biodiversität so schnell wie möglich zu stoppen.

Manche Ursachen für den Artenschwund sind bekannt: die Zerstörung des Lebensraums vieler Pflanzen und Tiere durch Flächenversiegelung oder durch intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie globale Klimaveränderungen. Es bestehen jedoch weiterhin große Wissenslücken darüber, in welchem Ausmaß und warum genau Biodiversität verlorengeht, wie die verschiedenen Ursachen dafür zusammenspielen und welche Gegenmaßnahmen am wirksamsten sind.

Mit der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deshalb die wissenschaftliche Untersuchung der Biodiversität in Deutschland und die Entwicklung neuer, effektiver Schutzinstrumente. Zur Initiative gehören Forschungsprojekte an verschiedenen Einrichtungen in ganz Deutschland. Die Koordinierungsstelle ist bei der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main angesiedelt.

Um den Verlust an Biodiversität aufzuhalten, müssen wissenschaftliche Erkenntnisse schließlich in konkreten Maßnahmen münden. Die Forschungsinitiative erarbeitet hierzu neue Vorschläge, die breite politische und gesellschaftliche Akzeptanz finden sollen. Deshalb richtet sich die Initiative nicht nur an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, sondern beteiligt darüberhinaus auch Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Lesen Sie hier mehr über unseren Ansatz.