Blick in Baumwipfel.
Die Erforschung der Beziehungen zwischen Artenvielfalt, mentaler Gesundheit des Menschen und dessen Wohlbefinden sowie die zugrundeliegenden psychologischen Mechanismen sind wesentliche Ziele des Projektes BIOWELL.

BiodivGesundheit

Psychologische Mechanismen und Moderatoren einer komplexen Beziehung zwischen Biodiversität, mentaler Gesundheit und Wohlbefinden

Menschengemachte Umweltverschmutzung, die Ausbeutung von Ressourcen wie die Abholzung von Wäldern sind wesentliche Gründe für den Rückgang der Artenvielfalt. Gleichzeitig ist der Mensch in vielfältiger Weise abhängig von einer biologisch diversen und gesunden Umwelt, denn sie ermöglicht Zugang zu sauberem Wasser, Luft und Nahrung. Der Verlust biologischer Vielfalt stellt daher eine ökologische Krise dar, die auch die Gesundheit des Menschen existenziell bedroht. Abgesehen davon hat der Mensch ein ungebrochenes Interesse an der „Natur“ und deren positiven Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden. Über die ursächliche Wirkung von Artenvielfalt auf die mentale Gesundheit ist jedoch wenig bekannt. Die Erforschung der Beziehungen zwischen Artenvielfalt, mentaler Gesundheit des Menschen und dessen Wohlbefinden sowie die zugrundeliegenden psychologischen Mechanismen sind wesentliche Ziele des Projektes BIOWELL.

Mit Hilfe von Verhaltensexperimenten, Interviews und Fragebögen soll die Wirkung von Artenvielfalt in verschiedenen Lebensräumen, zum Beispiel in Wäldern, in Stadtparks oder im Freilandlabor, auf das Wohlbefinden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen untersucht werden. Welche Pflanzenarten mögen Kinder, welche nicht? Halten sich Erwachsene lieber in Wäldern mit großer Artenvielfalt auf oder bevorzugen sie Monokulturen? Kann ein artenreicher „wilder“ Wald auch negative Emotionen auslösen? Die Beantwortung dieser und weiterer Fragen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Botanischen Schule im Botanischen Garten in Leipzig. Die Erkenntnisse dieses Projektes sollen in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingebracht werden. Dadurch soll deren Interesse an der Bedeutung biologischer Vielfalt und ihre Motivation zu deren Schutz gefördert werden.

Publikationen

  • Liebal, K., Denzer, V., Eisenhauer, N., Fritsche, I., Kunzmann, U., Oña, L., Quaas, M.F., Staude, I., & Wirth, C. (2024). Biodiversity, mental health and well-being: psychological mechanisms and moderators of a complex relationship (BIOWELL). Research Ideas and Outcomes, 10, e116333. https://doi.org/10.3897/rio.10.e116333