Auswirkungen der Umweltbiodiversität auf die Gesundheit und Mikrobiomentwicklung im frühen Kindesalter

Kinder wachsen häufig in städtischer Umgebung auf, in der die biologische Vielfalt und der Zugang zur Natur abnehmen. Gleichzeitig nehmen nicht infektiöse Erkrankungen wie Allergien, Diabetes, Adipositas oder Aufmerksamkeitsstörungen bereits im Kindesalter zu. Die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, der Alltagsumgebungen von Kindern und der Entwicklung der kindlichen Gesundheit werden in dem Projekt ENDEMIC untersucht. Dazu wird die Zusammensetzung der mit dem menschlichen Körper assoziierten Mikroorganismen (Mikrobiom) betrachtet. Das Mikrobiom von Familien und deren Kindern wird im Hinblick auf

(1) die Entwicklung des kindlichen Mikrobioms,

(2) die Resilienz des Mikrobioms sowie

(3) die Zusammenhänge von veränderter Mikrobiom-Zusammensetzung (Dysbiose) und chronischen Erkrankungen hin analysiert.

Das ENDEMIC-Projekt untersucht speziell die Auswirkungen der Biodiversität auf die Entwicklung der körperlichen und geistigen Gesundheit und des Mikrobioms in den ersten drei Lebensjahren. Im Vorhaben wird dazu zunächst ein Konzept zur Erfassung der Biodiversität entwickelt, um die Artenvielfalt im Lebensumfeld zu bestimmen. In einem zweiten Schritt wird das Mikrobiom von Bodenproben in diesen Lebensräumen analysiert, um den Einfluss der Biodiversität auf das Mikrobiom zu untersuchen. Schließlich werden etwa 30 Kinder (1-3 Jahre) und ihre Familien in eine Waldspielgruppe eingeladen, um die Beschäftigung der Kinder mit der Natur zu fördern und die Auswirkungen hiervon auf das kindliche Mikrobiom und Immunsystem zu analysieren. Mit den Ergebnissen sollen neue Strategien zur Prävention und Behandlung der oben genannten Volkskrankheiten entwickelt werden.