Algen unter Wasser
HABBAL untersucht und charakterisiert grundlagenwissenschaftlich die Mechanismen der Verbreitung der Algenart Alexandrium pseudogonyaulax und ihrer toxischen Wirkung auf die umgebende Fauna.

BiodivGesundheit

Erfassung des Effekts der Ausbreitung schädlicher Algenblüten der Spezies Alexandrium pseudogonyaulax auf Biodiversität und menschliche Gesundheit

Deutsche Küstengewässer blieben im 20. Jahrhundert weitestgehend von toxischen Algenblüten (Harmful Algal Bloom, HAB) verschont. Das hat sich durch das unerwartete Auftreten der toxischen Mikroalge Alexandrium pseudogonyaulax (im Folgenden A. pseudogonyaulax) in Nord- und Ostsee in den letzten Jahren sowie Prymnesium parvum in der Oder im Sommer 2022 geändert.

Die Mechanismen der Verbreitung dieser Algenarten und ihrer toxischen Wirkung auf die umgebende Fauna sind noch weitgehend unerforscht. Das Vorhaben HABBAL setzt hier an und wird in grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten die genannten Algenarten charakterisieren.

In der ersten Phase der Förderung sollen schädliche Wirkungen von A. pseudogonyaulax auf Planktonarten, Fische und Menschen untersucht werden. Eine mögliche zweite Phase soll sich der Algenart Prymnesium parvum widmen. Der Forschungsstand bezüglich des von A. pseudogonyaulax produzierten Toxins Goniodomin A (GDA) und der bisher noch nicht charakterisierten extrazellulären Verbindungen soll maßgeblich erweitert werden.

Die Projektergebnisse haben eine große Bedeutung für die Grundlagenforschung, da die untersuchten extrazellulären Verbindungen von einer Vielzahl mariner Algen gebildet werden. In praktischer Hinsicht können durch die strukturelle Charakterisierung dieser Substanzen gezielt gesundheitsgefährdende und fischgiftige Aspekte untersucht werden. Diese Kenntnisse sind wesentlich für das Fischereimanagement und die Risikobewertung der Algenverbreitung und deren Auswirkungen. In der ersten Phase werden daher Kooperationen mit relevanten Anspruchsgruppen für die zweite Projektphase etabliert. Ziel ist es, das öffentliche Bewusstsein für die Auswirkungen der schädlichen Algenblüten zu stärken und wissenschaftliche Grundlagen für Maßnahmen zu entwickeln.