BiodivGesundheit
Molekulares Monitoring der bakteriellen Biodiversität im Wasserkreislauf
Die zunehmende Ausbreitung von bakteriellen Resistenzmechanismen, von Antibiotika und von verschiedenen chemischen Stoffen wie Bioziden, Toxinen, Weichmachern und Mikroplastik nehmen direkt oder indirekt Einfluss auf die biologische Diversität. Die Folgen für die Gesundheit von Tieren und Menschen sind global zu spüren. Der Klimawandel und andere anthropogene Faktoren verstärken diese negativen Auswirkungen.
Bisher existieren keine passenden Methoden, um die Auswirkungen der oben genannten Faktoren auf die biologische Vielfalt und die menschliche Gesundheit urbaner Regionen zu bewerten. Vor diesem Hintergrund wird das MOMOBIO-Projekt detaillierte Datensätze erarbeiten und ökologische Modelle entwickeln. Dazu werden die städtischen Mikrobiota und Veränderungen in ihrer Diversität entlang der Abwasserströme der Hansestadt Hamburg beobachtet. Hauptziel der Projektinitiatorinnen und -initiatoren ist es, Veränderungen in der mikrobiellen Biodiversität als indirektes Maß für die Gesundheit von Mensch und Tier zu nutzen.
Das MOMOBIO-Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit relevanten Partnern in Bezug auf (Ab-)Wasserströme in der Hansestadt Hamburg durchgeführt. Beteiligt sind das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), das Trinkwasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen Hamburg Wasser, drei unabhängige Forschungsteams der Universität Hamburg, die Aufsichtsbehörde der Stadt Hamburg (Institut für Hygiene und Umwelt) und die Nichtregierungsorganisation Life Science Nord. MOMOBIO bringt einzigartige, langjährige Expertise aus biologischer und klinischer Forschung, Umweltüberwachung, Wissen um (Ab-)Wasserströme sowie der Wissenschaftskommunikation in der Metropolregion Hamburg zusammen. Mit den gewonnenen Ergebnissen sollen Ansätze zur Prävention von Krankheiten durch frühzeitige Intervention entwickelt werden.