Fließender Fluss
DIVATOX untersucht, wie die Diversität von Wasserpflanzen und assoziierten Cyranobakterien die Gefährdung der Erholungs- und Trinkwassernutzung von Gewässern durch Neurotoxine beeinflusst.

BiodivGesundheit

Diversität von Wasserpflanzen und assoziierten Cyanobakterien beeinflussen die Gefährdung der Erholungs- und Trinkwassernutzung von Gewässern durch Neurotoxine

In den vergangenen Jahren wurden die Strände mehrerer deutscher Gewässer gesperrt, die für die Trinkwassergewinnung und Freizeitgestaltung genutzt werden. Grund dafür war die Gefahr der Vergiftung durch Neurotoxine. Diese für das menschliche Nervensystem schädlichen Gifte stammen aus bisher unzureichend untersuchten Cyanobakterien. Unterwasserpflanzen bieten eine große Oberfläche für dort heimische Cyanobakterien und treten nach Renaturierungsmaßnahmen vermehrt wieder in Gewässern auf, meist jedoch nicht in der ursprünglichen Vielfalt. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass nur bestimmte Wasserpflanzenarten mit giftigen Cyanobakterien verknüpft sind. Zugleich scheint sich die Diversität der Cyanobakterien auf Qualität und Quantität der Nervengifte und deren Toxizität auszuwirken.

Vor diesem Hintergrund hat das Vorhaben DIVATOX das Ziel, in einem interdisziplinären Ansatz aktuelle Erkenntnisse aus der aquatischen Ökologie und der Neurotoxikologie zusammenzuführen. Ziel ist es, die Auswirkungen der Vielfalt von Wasserpflanzen und damit verknüpfter Cyanobakterien sowie der Umweltbedingungen auf das Vorkommen, die Zusammensetzung und die Quantität von Nervengiften in Binnengewässern zu untersuchen. Daraus sollen schließlich Gesundheitsrisiken für Menschen und Tiere abgeleitet werden. In der ersten Förderphase sollen eine systematische Freiland-Untersuchung durchgeführt und entsprechende Methoden optimiert werden. Zudem soll ein Workshop mit Forschenden aus den Natur- und Gesundheitswissenschaften und gesellschaftlichen Anspruchsgruppen ausgerichtet werden. Hierdurch sollen für die zweite Förderphase weitere relevante Verbundpartner identifiziert und Vorbereitungen für eine sogenannte Interventionsstudie getroffen werden.

Projektleitung: PD Dr. Sabine Hilt

Abteilung Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei