FEdA

Unser Ansatz

Die BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) soll neue Erkenntnisse darüber liefern, in welchem Umfang biologische Vielfalt in Deutschland derzeit verlorengeht und was die Ursachen dafür sind. Mit diesem Wissen lassen sich anschließend effektive Gegenmaßnahmen entwickeln. Der besondere Ansatz der Forschungsinitiative besteht darin, Lösungsvorschläge nicht nur aus wissenschaftlicher und ökologischer Sichtweise heraus zu erarbeiten, sondern soziale und ökonomische Perspektiven ebenfalls zu berücksichtigen. Deshalb richtet sich die Initiative auch an politische, zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Akteure: Städte und Gemeinden, Verbände und Naturschutzorganisationen, interessierte Bürgerinnen und Bürger, Landwirtinnen und Landwirte sowie weitere Unternehmen und Branchenverbände der Wirtschaft. Der Ansatz der Forschungsinitiative lässt sich dabei in drei Aktionsfelder einteilen:

1. Erfassen der biologischen Vielfalt mit innovativen Methoden

Ein Ziel der Forschungsinitiative ist es, die Entwicklung der Biodiversität präziser als bisher zu erfassen. Auf Grundlage dieser Daten sind dann erstmals zuverlässige Modellrechnungen und Vorhersagen zum Artenverlust möglich. Neben den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen der einzelnen Projekte ist es dafür auch nötig, das bereits vorhandene Wissen systematisch zu sichten und zusammenzufassen. Beobachtungen der Biodiversität liefen in Deutschland bislang meist dezentral ab und bezogen sich nur auf ausgewählte Artengruppen. Künftig soll ein bundesweit einheitliches Monitoring für ein breites Spektrum von Tier- und Pflanzenarten etabliert werden. Dafür braucht es innovative Technologien, die entsprechende Daten schneller und automatisierter generieren und bereitstellen als bisher. Neben solchen technischen Lösungen begrüßt es die Forschungsinitiative auch, wenn engagierte Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen von Ehrenämtern oder Citizen-Science-Projekten zu einem besseren Verständnis der Biodiversität in Deutschland beitragen.

2. Verstehen der Ursachen, Entwicklungen und Folgen des Biodiversitätsverlusts

Die Forschungsinitiative trägt dazu bei, unser Verständnis für die Ursachen des Artenverlusts in Deutschland zu verbessern. Während sich bisherige Studien größtenteils auf wenige Organismengruppen beschränkt haben – wie Vögel und Insekten –, stehen in einigen Projekten der Initiative auch seltener untersuchte Lebewesen im Fokus, etwa verschiedene Bodenorganismen. Eine weitere Aufgabe liegt darin, den komplexen Charakter von Biodiversität zu berücksichtigen. Deshalb konzentrieren sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur auf die Anzahl der unterschiedlichen Arten und deren Entwicklung, sondern beobachten beispielsweise auch die genetische Vielfalt innerhalb einer Art, deren Biomasse oder deren Einbettung in das jeweilige Ökosystem.

3. Erarbeiten von konkreten Maßnahmen

Um die biologische Vielfalt in Deutschland nachhaltig zu schützen, muss sich eine Vielzahl von interessierten Akteuren (Stakeholdern) auf effektive Lösungen verständigen. Zu diesem Zweck werden im Rahmen der Forschungsinitiative sogenannte Stakeholder-Foren eingerichtet, Treffen von Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Dieser Austausch ist nötig, da bislang nur vereinzelt Erfolge beim Erhalt der Artenvielfalt verzeichnet werden konnten. Die FEdA wird ebenfalls untersuchen, was die erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen bisher verhindert hat. So müssen beispielsweise Konflikte zwischen Naturschutz und wirtschaftlichen Interessen aufgezeigt und gelöst werden. Um herauszufinden, welche Maßnahmen in welchen Landschaften wirksam sind, werden in der Initiative Modellregionen untersucht, die repräsentativ für verschiedene Ökosysteme in Deutschland sind: Agrarflächen, Wälder, Gewässer, Städte, Küsten- und Gebirgsregionen.

Eine zentrale Koordinierungsstelle wurde bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main eingerichtet. Sie bündelt die Erkenntnisse und die Kommunikation der unterschiedlichen Projekte, organisiert Veranstaltungen und weiteres. Für die wissenschaftliche Weiterentwicklung sorgt ein Beirat, in dem regelmäßig Expertinnen und Experten für Biodiversität über die wissenschaftlichen Ergebnisse der Initiative, inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit und die Förderung beraten.