Faktencheck Artenvielfalt
Binnengewässer & Auen
Die im Faktencheck Artenvielfalt ausgewerteten Binnengewässer und Auen umfassen neben Fließgewässern und Seen auch Ästuare (Flussmündungen), kleine Stillgewässer, Niedermoore, Quellen sowie das Grundwasser. Im Verhältnis zu ihrer Gesamtfläche in Deutschland beherbergen diese durch Wasser geprägten Lebensräume eine verhältnismäßig hohe Biodiversität. Diese biologische Vielfalt wird durch weitreichende menschliche Nutzungen der Lebensräume sowie die damit verbundenen Umweltbelastungen gefährdet. Dabei geht es nicht nur um einzelne Arten, die es zu schützen gilt, sondern vor allem auch um die Erhaltung ganzer Artengemeinschaften, die für diese Lebensräume typisch sind und deren vielfältige ökologische Prozesse beeinflussen. Die Anpassungsfähigkeit dieser Gemeinschaften an klimatische Veränderungen ist zudem eng mit der genetischen Diversität innerhalb der Arten verbunden.
Ausgangspunkt für den Faktencheck Artenvielfalt zur Biodiversität der Binnengewässer und Auen bildet die Zusammenstellung von einschlägigen Literaturquellen, wie Zeitschriften, Rote Listen, Forschungsberichten sowie Abschlussarbeiten an Hochschulen. Die darin enthaltenen Angaben zu den Arten und Artengemeinschaften der Binnengewässer wurden hinsichtlich des aktuellen Status sowie der Trends in den vergangenen 30 bis 50 Jahren ausgewertet. Gleichermaßen wurden die Daten zu den vielfältigen Umweltbelastungen ausgewertet, die auf die Binnengewässer und Auen bis heute einwirken. Dabei wurden auch solche Einflüsse berücksichtigt, die sich durch den Klimawandel sowie durch die veränderte Landnutzung in den Einzugsgebieten der Binnengewässer ergeben. Neu ist dabei, dass neben den Auswirkungen auf die biologische Vielfalt auch die Veränderungen von Ökosystemleistungen dokumentiert wurden, sofern ihre Bereitstellung mit der Biodiversität zusammenhängt.
Im Anschluss an die umfangreiche Analyse des Status quo und der Trends der Biodiversität sowie ihrer Einflussfaktoren erfolgte die Auswertung von Maßnahmen, die dem Erhalt der Biodiversität dienen sollen. Dabei wurden auch Umsetzungshindernisse ausgewertet, mit dem Ziel, Kriterien für die Wirksamkeit von Maßnahmen und damit letztlich für den Erfolg der Maßnahmen zu identifizieren. Den Abschluss bildete eine Zusammenstellung von Handlungsoptionen und Wissenslücken.