Dieser Inhalt ist leider nicht in Englisch verfügbar.

Biodiv:notizen 17-2021

Die FEdA-Linksammlung zur Biodiversität


Der UN-Biodiversitätsgipfel in Kunming ist eröffnet, Landwirtschaft und Naturschutzverbände appellieren an die Politik, und vor den Toren Berlins wohnt ein neues Wolfsrudel.

13.10.2021

Am Montag begann im chinesischen Kunming sowie digital der 15. UN-Biodiversitätsgipfel (COP15) – mit eindringlichen Appellen, das Artensterben zu stoppen, wie ein Bericht bei Riffreporter beschreibt. Heute wurde die „Erklärung von Kunming“ angenommen, über die unter anderem die Frankfurter Rundschau berichtet. Anlässlich des Naturschutzgipfels hat der Agrarökologe Josef Settele ein Manifest in der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft veröffentlicht. Die Konferenz ist auch per Live-Stream zu verfolgen. Die FEdA hatte im Vorfeld der COP15 in Kooperation mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung die deutschlandweite Aktionswoche „Achtung Artenvielfalt!“ ins Leben gerufen.

Verhandelt wird derzeit nicht nur international, sondern auch national – und zwar über eine neue Bundesregierung. Zehn Agrar- und Umweltverbände fordern in einem gemeinsamen Appell von der nächsten Regierung, die Empfehlungen der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ umzusetzen. Die Kommission hatte in ihrem Abschlussbericht Ende Juni unter anderem gefordert, das Agrar- und Ernährungssystem so anzulegen, dass der Schutz von Klima, Umwelt und Biodiversität auch im unternehmerischen Interesse von Landwirtinnen und Landwirten liegt.

Binnengewässer und ihre angrenzenden Auen beherbergen eine einzigartige biologische Vielfalt, gehören aber in Deutschland zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen. Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin hat aus diesem Anlass ein Dossier mit dem Titel „Biologische Vielfalt in Binnengewässern – bedrohte Lebensgrundlagen von Natur und Mensch besser schützen“ veröffentlicht (PDF, Pressemitteilung). Darin finden sich forschungsbasierte Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Gewässerpolitik.

Etwa 800 Arten der sogenannten Großpilze sind in Deutschland bestandsgefährdet und über 700 weitere extrem selten. Darauf weist das Rote-Liste-Zentrum anlässlich der Bekanntgabe des „Pilz des Jahres 2022“ hin. Den Titel, der von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie verliehen wird, trägt diesmal der Fliegenpilz. Das Portal T-Online porträtiert den Preisträger.

Weltweit gibt es immer mehr Straßen – aber kaum Wissen über deren Auswirkungen auf Wildtiere. So lautet das Fazit einer Meta-Studie von Forschenden des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Universität Halle-Wittenberg. Gerade in Regionen mit sehr dichtem Straßennetz wie Deutschland gehörten Fahrzeuge vermutlich zu den wesentlichen Lebensbedrohungen aller Arten von Wildtieren, so das Fazit (zur Pressemitteilung des iDiv).

In Berlin hat sich innerhalb des Autobahnrings der A10, in der Döberitzer Heide, ein Wolfsrudel niedergelassen – nur rund 30 Kilometer vom Alexanderplatz entfernt. Gesichtet wurden zwei Elterntiere und vier Welpen, wie der Tagesspiegel berichtet. Auf dem 3600 Hektar großen Gelände eines früheren Truppenübungsplatzes leben auch Wisente, Przewalski-Pferde und Rothirsche.

 

In den Biodiv:notizen informiert Sie die Zentrale Koordination der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) alle zwei Wochen über interessante Links, Postings und Geschichten zu den Themen Biodiversität und Ökosysteme – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind deren Betreiber verantwortlich. Wenn Sie uns auf spannende Inhalte hinweisen möchten, schreiben Sie uns an mail@feda.bio.