Projekt
Co-Design ökologisch und ökonomisch effizienter Politikinstrumente und -maßnahmen zur Erhaltung von Biodiversität und Ökosystemleistungen in Kulturlandschaften
Der Verlust an Biodiversität schreitet mit hoher Geschwindigkeit voran – mit kaum absehbaren Konsequenzen und hohen gesellschaftlichen Folgekosten: Biodiversität ist die Grundlage für verschiedene Ökosystemleistungen und somit essentiell für das menschliche Wohlergehen. Die Intensivierung der Landwirtschaft gilt dabei als einer der wichtigsten Treiber des Verlustes von Biodiversität in Deutschland. Trotz einiger Teilerfolge fehlt es an einer breiten Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz von Biodiversität. Häufig ist dies auf praktische Barrieren bei der Umsetzung der Maßnahmen, mangelnde Akzeptanz bei den Landwirt*innen und eine unzureichende Integration ökologischer und ökonomischer Belange zurückzuführen. Eine weitere, technische wie logistische, Herausforderung stellen begleitende Ansätze für das Biodiversitätsmonitoring dar, insbesondere für Maßnahmen mit ergebnisorientierter Honorierung.
ECO²SCAPE wird daher neue, praxisnahe Ansätze und Maßnahmen zum Erhalt von Biodiversität und Ökosystemleistungen gemeinsam mit Landwirt*innen und lokalen Akteur*innen entwickeln, in die pilothafte Umsetzung bringen und mit einem interdisziplinären Team wissenschaftlich begleiten. Diese Maßnahmen sollen die Rolle von Landwirt*innen bei der Landschaftspflege und Erhaltung von strukturreichen Kulturlandschaften (jenseits der Erzeugung von Agrarprodukten) in den Mittelpunkt stellen und auf eine möglichst breite Akzeptanz bei den relevanten Akteur*innen und in der Gesellschaft insgesamt abzielen. Ziel ist es, ökologisch wirksame und ökonomisch effiziente Maßnahmen zu gestalten, die nicht nur bzgl. ihrer Wirkung auf konkreten Flächen, sondern insbesondere hinsichtlich ihrer Effekte auf Landschaftsebene untersucht werden (bspw. Erhöhung der Konnektivität).
Die Modellregion in ECO²SCAPE ist das Einzugsgebiet der Vereinigten Mulde in Nordwestsachsen. Die Region ist durch eine intensive, aber auch diverse Landnutzung charakterisiert, enthält ausgewiesene, biologisch einzigartige Schutzzonen und ist repräsentativ für viele Kulturlandschaften Deutschlands. Sämtliche Maßnahmen und Forschungsansätze werden unter der Maßgabe räumlicher Übertragbarkeit auf Schutzgebiete in Kulturlandschaften (insb. Biosphärenreservate) entwickelt.
Das initiale ECO²SCAPE-Konsortium besteht aus der TU Dresden, der BTU Cottbus-Senftenberg und den beiden Praxispartnern Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen e.V. sowie Nationale Naturlandschaften e.V. Der zugrundeliegende innovative, systemische und transdisziplinäre Forschungsansatz vereint aktuelle Methoden aus den Bereichen künstliche Intelligenz, institutionenökonomische Instrumentenanalyse, Umweltökonomie, ökologisch-ökonomische Modellierung und Softwareentwicklung.
Weitere Informationen sind auch auf der Projektwebsite der TU Dresden zu finden.