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Biodiv:notizen 19-2021

Die FEdA-Linksammlung zur Biodiversität


Es gibt ein neues Meeresschutzgebiet im Ostpazifik, Wale sind noch wichtiger für das Ökosystem Ozean als bislang gedacht, und Insekten leiden unter der zunehmenden Verstädterung.

10.11.2021

Ecuador, Kolumbien, Costa Rica und Panama haben sich am Rande der Weltklimakonferenz COP26 auf die Errichtung eines der größten und artenreichsten Meeresschutzgebiete der Welt verständigt. Der Schutzkorridor mit dem Namen CMAR („Meereskorridor im östlichen tropischen Pazifik“) umfasst zusammen mit bereits bestehenden Schutzgebieten eine Fläche von 1,4 Millionen Quadratkilometern im Ostpazifik, was ungefähr der Fläche Deutschlands, Frankreichs und Spaniens zusammen entspricht. Der Spiegel berichtet über das Vorhaben.

Passend dazu zeigt eine aktuelle Studie von Forschenden aus den USA, dass Wale für das Ökosystem der Ozeane wichtiger sind als bisher gedacht. Laut der in Nature publizierten Untersuchung fressen demnach Bartenwale wie der Blauwal bis zu dreimal so viel wie bislang angenommen. Deshalb düngen sie auch das Meerwasser deutlich stärker als gedacht mit ihrem Kot und sorgen so für mehr Phytoplankton, das einerseits die Grundlage der gesamten Nahrungskette im Meer bildet und andererseits das Treibhausgas Kohlendioxid speichern kann. Die ökologische Bedeutung der „Gärtner der Meere“ für die Ozeane werde drastisch unterschätzt, schreibt die Welt.

Mehr als 100 Staaten wollen bis zum Jahr 2030 die Abholzung von Wäldern stoppen und die Wiederaufforstung fördern. Auf dieses Vorhaben hatten sich die Länder auf der COP26 in Glasgow geeinigt. Doch welchen Beitrag kann das Pflanzen von Bäumen langfristig für den Umwelt- und Klimaschutz leisten? Das beleuchtet ein Artikel auf der Website des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Fazit: Die Erhaltung bestehender Wälder ist auf jeden Fall sinnvoll für Klima und Biodiversität – das Anpflanzen neuer Bäume dagegen nicht immer.

Wie wirken sich eine veränderte Landnutzung, Verstädterung und der Klimawandel auf das Insektensterben aus? Das untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener bayerischer Universitäten in einer aktuellen Studie. Die geringste Biomasse an fliegenden, krabbelnden und springenden Insekten fand sich in städtischen Gebieten. Die Vielfalt der Insektenarten hingegen litt am stärksten unter auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Biomasse und Diversität reagierten daher unterschiedlich auf verschiedene Arten von Flächennutzung, schreiben die Forscher (Pressemitteilung). Über die Studie berichten der Blog bienen-nachrichten.de und der MDR.

Luftsportarten wie Segelfliegen, Ballonfahren oder Gleitschirmfliegen kann empfindliche Vogelarten stören und andere negative Auswirkungen auf die Natur haben. Der Deutsche Aero-Club (DAeC) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) haben zu diesen Themen vor Kurzem ihre Broschüre „Luftsport und Naturschutz – gemeinsam abheben“ aktualisiert. Auch Drohnen als neuer Entwicklung wird ein eigener Exkurs gewidmet.

„Unser Meteorit ist leise und langsam“: Der Botaniker und Initiator der „Scientists for Future“ Gregor Hagedorn hat dem Online-Magazin für Klimajournalismus Treibhauspost ein Interview zur Biodiversitätskrise gegeben. Noch könnten wir demnach 85 Prozent aller Arten retten, bevor es zu spät ist – wenn es gelingt, die Hälfte der Fläche auf der Erde unter Naturschutz zu stellen, wie es das Half-Earth-Ziel vorsieht.

 

In den Biodiv:notizen informiert Sie die Zentrale Koordination der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) alle zwei Wochen über interessante Links und Geschichten zu den Themen Biodiversität und Ökosysteme – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind deren Betreiber verantwortlich. Wenn Sie uns auf spannende Inhalte hinweisen möchten, schreiben Sie uns an mail@feda.bio.