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Biodiv:notizen 16-2021

Die FEdA-Linksammlung zur Biodiversität


Den Insekten in der Schweiz geht es schlecht, die Rolle von Grasland für Klima und Biodiversität wird häufig unterschätzt, und das westlich geprägte Konzept von „Wildnis“ macht indigene Lebensweisen unsichtbar.

29.09.2021

Laut dem ersten umfassenden Zustandsbericht „Insektenvielfalt in der Schweiz“, den das Forum Biodiversität Schweiz herausgegeben hat, ist die Situation der Insekten in der Alpenrepublik besorgniserregend. „Bisherige Maßnahmen zur Stabilisierung der Biodiversität haben allenfalls lokal geringfügige Verbesserungen erzielt, können den Schwund insgesamt aber nicht aufhalten“, fasst die NZZ zusammen. Beim SRF gibt es dazu ein Interview mit dem Ökologen Thomas Fartmann von der Universität Osnabrück zum Nachhören.

Wo gab es in den vergangenen Jahren in Deutschland die größten Waldverluste durch Trockenheit, Stürme und Schädlingsbefall? Das zeigt der „Waldmonitor“ der Forschungseinrichtung Naturwald-Akademie anhand einer Deutschlandkarte, die Veränderungen in den Satellitendaten in den Jahren 2016 bis 2020 anzeigt. So ist zu erkennen, in welchen Regionen der Wald besonders gelitten und somit an Vitalität verloren hat. Über den Waldmonitor berichtet unter anderem die Frankfurter Rundschau.

Die Rolle von Grasland für den Schutz von Klima und Biodiversität wird häufig unterschätzt. Wie Waldgebiete sind auch Graslandschaften bedroht, kommen aber in Plänen für nachhaltige Entwicklung nur selten vor. Ein internationales Team von Forschenden hat nun in einer Studie analysiert, welche Schritte nötig sind, um diese wertvollen Ökosysteme besser zu schützen. Das Portal Vox widmet der Veröffentlichung und der generellen Bedeutung von Wiesen, Weiden und Savannen einen eigenen Hintergrundbericht.

Die Beweidung durch große Pflanzenfresser wie Schafe kann ein wirksames Mittel sein, um Waldbrände zu verhüten und einzudämmen. Die Methode könnte teurere Lösungen wie die mechanische Entfernung von Vegetation ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in einer systematischen Literaturauswertung (Pressemitteilung). Über die Forschung schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Die wichtigen Prozesse in einem Ökosystem funktionieren umso besser, je größer die Biodiversität ist. In einer großangelegten Untersuchung am Kilimandscharo konnten Forschende nachweisen, dass insbesondere die Artenvielfalt die Leistung des Ökosystems fördert. Deshalb sei es problematisch, dass weltweit immer mehr Land intensiv genutzt und damit homogener werde, schreiben die Autorinnen und Autoren in ihrer Studie (Pressemitteilung).

Viele tropische Ökosysteme, die im Westen als Wildnis oder „unberührte Natur“ gelten, werden tatsächlich seit Jahrtausenden von indigenen Völkern geprägt und positiv beeinflusst. Darauf weist die neue Studie eines australisch-deutschen Forschungsteams hin. Indigene Gemeinschaften, die in diesen vermeintlich „wilden“ Landstrichen leben, sorgen sich daher über westliche geprägte Bemühungen, ihre Gebiete komplett von menschlichen Einflüssen abzuschirmen. Die Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft fasst die Untersuchung zusammen.

In eigener Sache: Vom 4. bis 11. Oktober findet erstmals die Aktionswoche „Achtung Artenvielfalt!“ statt – digital und analog in sieben Städten bundesweit. Bei einer Vielzahl von Formaten erhalten Interessierte einen Einblick in aktuelle Projekte und Erkenntnisse zum Schutz der Biodiversität, etwa Diskussionsrunden, Vorträgen, Sonderführungen in Museen und botanischen Gärten, Instagram-Challenges und Exkursionen. Die FEdA lädt zum Auftakt am 4. Oktober zu einem virtuellen Filmabend mit anschließender Expert*innen-Diskussion ein.

 

In den Biodiv:notizen informiert Sie die Zentrale Koordination der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) alle zwei Wochen über interessante Links, Postings und Geschichten zu den Themen Biodiversität und Ökosysteme – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind deren Betreiber verantwortlich. Wenn Sie uns auf spannende Inhalte hinweisen möchten, schreiben Sie uns an mail@feda.bio.