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Biodiv:notizen 14-2021

Die FEdA-Linksammlung zur Biodiversität


Hitzewellen sind katastrophal für kleine Meerestiere, der erste Entwurf für das neue Biodiversitätsabkommen steht, und Ökolandbau ist offenbar kein Allheilmittel für die Artenvielfalt.

18.08.2021

Hitzewellen wie Ende Juni im Nordwesten der USA und in Kanada, als Temperaturen von fast 50 Grad erreicht wurden, begünstigen nicht nur verheerende Waldbrände: Sie haben auch direkte Auswirkungen auf marine Ökosysteme. An der kanadischen Pazifikküste sind laut einem Bericht im britischen Guardian mehr als eine Milliarde Meerestiere – vor allem Muscheln, Seesterne und Meeresschnecken – durch die Hitze gestorben. Forschende fürchten, dass die Zunahme solcher Wetterextreme zu schnell ablaufen könnte, als dass sich solche Arten an die hohen Temperaturen anpassen könnten.

Die 15. Biodiversitätskonferenz der UN (COP15) soll nach erneuter Verschiebung nun am 11. Oktober im chinesischen Kunming starten. Die Unterhändler von 196 Staaten haben im Juli den ersten Entwurf für das neue Abkommen vorgelegt. Unter anderem sollen bis 2030 ein Drittel der Erde unter wirksamen Schutz gestellt und die weitere Belastung der Natur mit Plastikmüll beendet werden, wie Riffreporter berichtet.

„Pflanzenblindheit“ bezeichnet das Phänomen, dass Menschen zwar viele Tiere in ihrer Umgebung wahrnehmen und benennen können, die für die Natur mindestens genauso wichtigen Pflanzen aber meist völlig übersehen. Das wollte die bundesweite Aktion #Krautschau am 17. Juli zumindest für einen Tag ändern: In mehreren Städten beschrifteten die Teilnehmenden städtische Pflanzen mit bunter Kreide und teilten Fotos davon in sozialen Netzwerken, um auf die wertvollen Mikro-Ökosysteme zwischen Pflastersteinen, in Rinnsteinfugen und Mauerritzen hinzuweisen. Mehr Informationen über das Projekt gibt es in einem Interview auf RheinMain TV sowie in einem Artikel zum Thema in der FAZ.

Ist die Umstellung auf ökologischen Landbau die beste Art, um die Biodiversität in Agrarlandschaften zu fördern? Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen bezweifelt dies in einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift Trends in Ecology and Evolution. Demnach sei ein landschaftliches Mosaik aus natürlichen Lebensräumen und kleinen, vielfältigen Anbauflächen sowohl in der konventionellen als auch in der Bio-Landwirtschaft der Schlüssel, um die Artenvielfalt großflächig zu fördern. Über die Veröffentlichung berichtet unter anderem agrarheute.com.

Am 4. August hat die Bundesregierung den Rechenschaftsbericht 2021 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) beschlossen. Trotz vielfacher bereits umgesetzter Gegenmaßnahmen bestehe weiter großer Handlungsbedarf, um den Verlust der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen, heißt es in der zugehörigen Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums.

Amphibien und Reptilien sind in Deutschland stärker gefährdet als jede andere Artengruppe. Das ist ein Ergebnis der neuen bundesweiten Roten Listen der Amphibien und Reptilien. Die Hauptursache ist der Verlust von Lebensräumen wie Brut- und Laichbiotopen, Sommerquartieren und Überwinterungsplätzen. Daran sind unter anderem die anhaltende Versiegelung von Flächen, die intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung und die Zerschneidung durch Verkehrswege schuld. Ein Bericht auf tagesschau.de fasst die Erkenntnisse zusammen.

 

In den Biodiv:notizen informiert Sie die Zentrale Koordination der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) alle zwei Wochen über interessante Links, Postings und Geschichten zu den Themen Biodiversität und Ökosysteme – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind deren Betreiber verantwortlich. Wenn Sie uns auf spannende Inhalte hinweisen möchten, schreiben Sie uns an mail@feda.bio.