Dieser Inhalt ist leider nicht in Englisch verfügbar.

Biodiv:notizen 4-2022

Die FEdA-Linksammlung zur Biodiversität


Ein neuer IPCC-Report warnt vor den Folgen des Klimawandels für die Artenvielfalt, eine Studie macht das Insekten-Monitoring komplizierter, und vor Australien gibt es wieder mehr Buckelwale.

09.03.2022

Am 28. Februar hat die Arbeitsgruppe „Folgen des Klimawandels, Anpassung und Verwundbarkeit“ des Weltklimarats IPCC ihr Kapitel des aktuellen Sachstandsberichts vorgelegt. Darin warnen die Expert*innen davor, dass es nur noch „einen begrenzten Zeitraum“ gebe, in dem erfolgreiches Handeln auf den Weg gebracht werden könne. Der Report geht diesmal stark auf die Wechselwirkungen zwischen dem Klima, den Ökosystemen der Erde und gesellschaftlichem Handeln ein, wie unter anderem die FAZ berichtet. Biodiversität ist demnach wichtig, um den Klimawandel zu bremsen, sie wird aber ihrerseits von Klimaveränderungen und menschlichem Handeln bedroht.

Ein internationales Forschungsteam möchte eine neue, globale Sound-Plattform für Geräusche aus den Tiefen des Meeres starten. In einem Artikel in Frontiers in Ecology and Evolution beschreiben sie die Funktionsweise von „GLUBS“ (Global Library of Underwater Biological Sounds). Das System soll dabei helfen, die Biodiversität in den Meeren und den Zustand mariner Ökosysteme zu überwachen. Auch neue Arten könnten so identifiziert werden, erklärt GEO.de.

Die neue Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat in einem Interview auf der Plattform Riffreporter dafür geworben, die Biodiversitätskrise „genauso entschieden“ zu bekämpfen wie die Klimakrise. Sie geht dabei auch auf die Rolle der Biodiversität beim Ausbau der Windkraft und in der Landwirtschaft ein uns sagte: Klimaschutz dürfe dabei nicht gegen Naturschutz ausgespielt werden oder umgekehrt.

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat eine neue Rote Liste einheimischer Nutztierrassen herausgegeben. 56 der 80 einheimischen Nutztierrassen von Pferd, Rind, Schwein, Schaf und Ziege sind demzufolge gefährdet. Erfolge konnten hingegen bei einzelnen Rassen erzielt werden, etwa durch die Erhaltung des Leicoma-Schweins oder der Bayerischen Landgans. Das Portal top agrar informiert über die Veröffentlichung.

Bestandsveränderungen einer Insektengruppe, zum Beispiel bei Heuschrecken, sagen wenig darüber aus, wie es anderen Insekten im selben Lebensraum ergeht. So lautet das Ergebnis einer Metastudie von Forschenden des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv). Während unterschiedliche Insektengruppen an manchen Orten ähnliche Entwicklungen durchlaufen, können die Trends an anderen Orten ganz unterschiedlich sein – etwa im Vergleich von Heuschrecken zu Fliegen. Dies habe Folgen für das Insektenmonitoring, da es die Überwachung der Insektenbestände insgesamt erschwere, schreibt Der Standard.

Buckelwale werden in Australien von der Liste der bedrohten Arten gestrichen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Zahl der Tiere war zu Zeiten des kommerziellen Walfangs drastisch eingebrochen und betrug Anfang der 1960er Jahre schätzungsweise nur noch rund 1500 Individuen. Heute sind es mindestens wieder 40.000 Tiere, möglicherweise sogar bis zu 65.000. Allerdings könnten der Klimawandel und unsichere Migrationsrouten den Meeressäugern in der Zukunft weiterhin gefährlich werden, warnen Umweltschützer*innen.

 

In den Biodiv:notizen informiert Sie die Zentrale Koordination der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) alle zwei Wochen über interessante Links und Geschichten zu den Themen Biodiversität und Ökosysteme – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind deren Betreiber verantwortlich. Wenn Sie uns auf spannende Inhalte hinweisen möchten, schreiben Sie uns an mail@feda.bio.