Projekt

Blühende Landschaften – eine integrative Politik- und Governanceanalyse der Wirkungsbezüge und von Handlungsoptionen auf Ebene der Landnutzung und der Landschaft zum Erhalt und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt

FLORA (Phase I) wird beantragt, um ein inter- und transdisziplinäres Konsortium sowie einen Wissenschafts- und Praxisbeirat aufzubauen, der in einer zu beantragenden Folgephase an der Analyse und Weiterentwicklung von Politikinstrumenten und Governanceoptionen arbeitet, die zum Erhalt sowie zur Wiederherstellung der Biodiversität beitragen. Das Vorhaben bezieht sich auf Themenfeld A „Politikinstrumente und -ansätze, sowie Governancestrukturen zur Erhaltung, Sicherstellung und Förderung von biologischer Vielfalt“ der Ausschreibung. Eine Besonderheit ist die Kombination von Vertretern aus Forschung und Praxis im Bereich der Raumordnung und -planung sowie aus dem Bereich der Landnutzung (Land- und Forstwirtschaft).

Ziel ist es, synergetische Kombinationen aus Politikinstrumenten (rechtliche & administrative Regelungen) und Governanceoptionen mit normierendem oder finanziellem Einfluss auf die Art und Intensität der Landnutzung (Zertifizierung, Labels, Zusammenschlüsse Ökolandbau, Förderprogramme und ggf. nichtstaatliche Förderungsmaßnahmen) abzuleiten.

Wirkungsmechanismen bestehender Politikinstrumente und von Governanceoptionen ab 1990 werden im Hinblick auf biologische Vielfalt untersucht. Dazu werden umfangreiche Datensätze aus Monitoringprogrammen, sektorale Datensätze (betriebliche Berichte, Waldinventur, Testbetriebsdaten) sowie ergänzend Literatur- und statistische Daten und Experten- sowie Erfahrungswissen einbezogen. Diese Datengrundlagen gemeinsam mit partizipativ entwickelten Szenarien der Anpassung von Politik- und Governanceinstrumenten werden in ein räumlich explizites Systemmodell integriert, das es ermöglicht, die Effizienz und Nebeneffekte der Anpassung von Umweltpolitiken und -governance abzuschätzen.

Das Vorhaben ist für 12 Monate angelegt, innerhalb derer das Konsortium und der Wissenschafts- und Praxisbeirat aufgebaut werden. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Abteilung Nachhaltige Landschaftsentwicklung, Spezialisierung in der Raum-, Regional- und Landnutzungsplanung sowie Modellierung von sozial-ökologischen Systemen und das KMU CoKnow, Spezialisierung in der sozialen Netzwerkanalyse und der Moderation von partizipativen Prozessen, werden transdisziplinär zusammenarbeiten.

Phase I wird eine Analyse der Hauptakteure und von deren Interaktionen und Rollen im sozialen Netzwerk durchführen, um eine Vorauswahl von Politikinstrumenten und Governanceoptionen für Phase II zu treffen, die, im Hinblick auf positive Effekte für den Erhalt und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt, relevant für eine Transformation des Akteursgefüges im Bereich der Raumentwicklung und Landnutzung sind. Dadurch kann eine wertvolle Grundlage für die Ableitung von Anpassungsmöglichkeiten bestehender Politikinstrumente der Raumordnung und Raumentwicklung geschaffen werden, sowie von Regelungen, die die Sektoren Land- und Forstwirtschaft betreffen (z.B. gute fachliche Praxis / ordnungsgemäße Wirtschaft als Voraussetzung für den Erhalt von Fördermitteln), den Einsatz von Fördermitteln oder auch Investitionen nicht-staatlicher Akteure in Maßnahmen des Naturschutzes und der integrierten Landnutzung, die Rolle von Zusammenschlüssen und gemeinschaftlichen Aktivitäten im Hinblick auf Normen und Standards einer umweltverträglichen Landnutzung und die entsprechende Rolle von (freiwillig erworbenen) Zertifikaten und (Öko-)Labeln hinsichtlich betrieblicher Entscheidungen.