Mensch und Natur - am Rhein vereint.

Pressemitteilung · 14. Juli 2023

Bakterien, Algenblüte und Psychologie: Der Einfluss von Biodiversität auf die Gesundheit

13 neue Projekte im Rahmen der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) gestartet


Sauberes Trinkwasser, Sauerstoff, Nahrung, das Vorhandensein intakter Naturräume: Biodiversität ist die Grundvoraussetzung für Ökosystemleistungen, die die Grundlage der menschlichen Existenz sichern. 13 neue Forschungsprojekte untersuchen nun im Rahmen der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) den Einfluss der Biodiversität auf die Gesundheit.

Das dramatische Sterben der Arten bringt die Ökosysteme in Gefahr und mit ihnen die Ökosystemleistungen, also die Leistungen der Natur, die sich der Mensch als Existenzgrundlage zunutze macht, wie sauberes Wasser, Sauerstoff, Nahrung. Nimmt die Biodiversität ab, wirkt sich das – direkt und indirekt – auf die menschliche Gesundheit aus. Die Einzelheiten der vielfältigen Verbindungen zwischen Biodiversität und menschlicher Gesundheit sind bislang jedoch wenig bekannt. Genau hieran arbeiten die dreizehn Projekte, die nun die Zusammenhänge zwischen Biodiversität und menschlicher Gesundheit untersuchen, gefördert durch die Richtlinie „BiodivGesundheit“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Diese Projekte sind in eine zunächst einjährige Konzeptionsphase gestartet. Ihre Arbeit ist in der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) angesiedelt. Die Vorhaben untersuchen u.a. positive und negative Wirkungen von Stadtgrün, die Effekte der Biodiversität auf die mentale Gesundheit und auf die Zusammensetzung des Mikrobioms, die Rolle der schwindenden Biodiversität bei der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen und bei der Ausbreitung toxisch wirkender Bakterien und Algenblüten im Wasser.

Die Richtlinie sieht die die Möglichkeit vor, die Förderung für eine bis zu dreijährige Forschungs- und Umsetzungsphase zu verlängern. Auf www.feda.bio/biodivgesundheit werden alle gestarteten Förderprojekte der Richtlinie „BiodivGesundheit“ mit ihren Forschungszielen beschrieben.

Die vollständige Liste der geförderten „BiodivGesundheit“-Projekte:

CitySoundscapes
Beziehungen zwischen Biodiversität, Geräuschkulissen und menschlicher Gesundheit in urbaner grüner Infrastruktur

DCropS4OneHealth
Diversifizierung von Pflanzenbausystemen für die gemeinsame Gesundheit von Böden, Pflanzen und Menschen

DIVATOX
Diversität von Wasserpflanzen und assoziierten Cyanobakterien beeinflussen die Gefährdung der Erholungs- und Trinkwassernutzung von Gewässern durch Neurotoxine

ENDEMIC
Auswirkungen der Umweltbiodiversität auf die Gesundheit und Mikrobiomentwicklung im frühen Kindesalter

FutureBioCity
Baumartenvielfalt und strukturelle Diversität städtischer und stadtnaher Wälder für mehr öffentliche Gesundheit stärken

HABBAL
Erfassung des Effekts der Ausbreitung schädlicher Algenblüten der Spezies Alexandrium pseudogonyaulax auf Biodiversität und menschliche Gesundheit (Projektstart: 1. August 2023)

HEBEDI
Gesunde und artenreiche Essbare Städte: Cluster-randomisierte Studie zu den Effekten artenreicher Gemeinschaftsgärten auf die Biodiversität und Gesundheit von Erwachsenen

KontraVital
Neue Gesundheitsrisiken durch biodiversitätsbedingte kontraproduktive Ökosystemdienstleistungen in Städten 

MediPlanB
Nutzung, Wissen und Gesundheitswirkungen der Biodiversität von Medizinalpflanzen in ländlichen und urbanen Gebieten in Deutschland

MOMOBIO
Molekulares Monitoring der bakteriellen Biodiversität im Wasserkreislauf

SharpGreens
Biodiversität in Brassica oleracea zur Verbesserung des Gesundheitswertes in der menschlichen Ernährung

In der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wissenschaftliche Projekte zur Analyse der Biodiversität in Deutschland sowie zur Entwicklung und Umsetzung innovativer, effektiver Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung der biologischen Vielfalt. Die FEdA unterstützt dabei im Sinne einer „transformativen“ Wissenschaft den zielgerichteten Austausch zwischen Forschung, Politik, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz und Zivilgesellschaft. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie unsere Website www.feda.bio und folgen Sie uns auf Twitter (@FEdA_Biodiv).

Pressematerial

Mensch und Natur - am Rhein vereint.

Symbolbild Biodiversität und Gesundheit

13 Forschungsvorhaben untersuchen die vielfältigen Verbindungen zwischen Biodiversität und der menschlichen Gesundheit. Im Bild: Graugänse am Rhein.