Über die Literaturdatenbank des Faktencheck Artenvielfalt

Methodik

Faktencheck Artenvielfalt basiert auf einer umfangreichen Literaturanalyse. Dabei wurde sowohl englisch- wie auch deutschsprachige Literatur berücksichtigt.

Nach der Suche in Web of Science und/oder Scopus wurde zuerst eine Überprüfung gemacht. Dabei wurden Dokumente, die nicht relevant waren, anhand von Titel, Zusammenfassung und Schlüsselwörtern ausgeschlossen. Außerdem wurden die vollständigen Jahresverzeichnisse von wichtigen deutschsprachigen Zeitschriften nach passenden Artikeln durchsucht.

Forschungsberichte wurden über die Webseiten von UBA, BfN, Thünen-Institut und den Landesumweltämtern sowie anderen Behörden gefunden. Es wurden auch Recherchen mit Google und Google Scholar durchgeführt, um relevante Veröffentlichungen aus dem deutschsprachigen Raum zu finden. Die als relevant eingestuften Inhalte wurden von den Autorinnen vollständig gelesen und die wichtigen Informationen extrahiert. Weitere Quellen kamen auch aus ausgewählten akademischen Arbeiten (Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen). Während des Schreibens fügten die Autorinnen zusätzliche relevante Artikel hinzu.

Inhalte der Literaturdatenbank

Insgesamt werden im Faktencheck Artenvielfalt über 6000 Literaturquellen zitiert. Für jede einzelne Quelle haben wir, sofern möglich, markiert, mit welchen für den Faktencheck Artenvielfalt relevanten Themen sie sich befasst. Dafür wurden die Volltexte der Quellen betrachtet und die im Text genannten Informationen in die Datenbank übertragen. Die Datenbank ist somit ein hilfreiches Werkzeug, um weiterführende Quellen rund um die biologische Vielfalt in Deutschland zu erkunden.

Funktionen der Literaturdatenbank

Die Themenfilter werden über die Seitenleiste gesteuert. Die Filterlogik funktioniert folgendermaßen:

  1. Bei der Auswahl mehrerer Kategorien innerhalb eines Themas werden Quellen angezeigt, die mindestens einer der Kategorien zugeordnet sind. Beispiel: Bei der Auswahl von Wald und Boden im Thema „Lebensräume“ sucht das System nach Quellen, die entweder Wald oder Boden enthalten (oder beide).
  2. Bei der Auswahl mehrerer Kategorien aus verschiedenen Themen werden alle möglichen Kombinationen der Themen verschiedener Kategorien gesucht. Beispiel: Bei der Auswahl von Wald und Boden aus „Lebensräume“ sowie Pilze und Vögel aus „Artengruppen“ sucht das System nach Quellen, die mindestens „Wald und Pilze“, „Boden und Pilze“, „Wald und Vögel“ oder „Boden und Vögel“ enthalten.

Außerdem gibt es eine freie Stichwortsuche, mit der Titel und Autor*innen sowie Artengruppen und Ökosystembegriffe durchsucht werden können. Die Freitextsuche kann mit den Themenfiltern kombiniert werden.

Zur Übersicht wird in der Seitenleiste hinter den Kategorien jedes Themas die Gesamtzahl der Quellen angezeigt, die dieser Kategorie zugeordnet sind. Die Gesamtzahl bezieht sich immer auf die gesamte Datenbank und wird bei der Anwendung von Filtern nicht angepasst.

Themen

Lebensräume

Der Faktencheck Artenvielfalt ist nach fünf Hauptlebensräumen strukturiert. Hier besteht also die Möglichkeit Quellen anzuschauen, die sich mit den folgenden Lebensräumen befassen: Agrar- und Offenland, Binnengewässer und Auen, Boden, Küste und Küstengewässer, Urbane Räume und Wald. Zusätzlich wurde der Boden als gesonderter Lebensraum behandelt.

Ökosystemtypen

Neben den im Faktencheck Artenvielfalt verwendeten Lebensräumen haben wir für die genutzten Quellen auch die Biotoptypengruppen nach BfN erfasst. Die Datenbank kann anhand der Hauptkategorien und ihrer Unterkategorien gefiltert werden. In der Detailansicht der Quellen kann auch die genaue Biotopgruppe eingesehen werden, falls diese genannt wurde. Die Hauptkategorien sind: Meere und Küsten, Binnengewässer, Binnenland, Technische Biotope und Alpen.

Bundesländer

Die Datenbank kann nach deutschen Bundesländern gefiltert werden, um Quellen anzuzeigen, welche auf Datenerhebungen in dem jeweiligen Bundesland basieren.

Artengruppen

Quellen können nach den folgenden Artengruppen ausgewählt werden: Amphibien und Reptilien, Archaeen, Bakterien, Fische, Flechten, Gefäßpflanzen, Insekten, Moose, Pilze, Protisten, Protozoen, Säugetiere, Vögel, andere Pflanzen, andere Wirbellose und Andere. In der Detailansicht der Quellen wird, sofern anwendbar, die genaue deutsche und/oder wissenschaftliche Bezeichnung der untersuchten Art aufgeführt.

Biodiversitätsebenen

Im Faktencheck Artenvielfalt werden neben der Artenvielfalt auch andere Facetten der biologischen Vielfalt behandelt. Hier gibt es die Möglichkeit die Datenbank nach Quellen zu filtern, die sich mit den folgenden Facetten befassen: Artenvielfalt, funktionelle Diversität, genetische Diversität, Habitatdiversität, phylogenetische Diversität, strukturelle Diversität und Zusammensetzung der Artengemeinschaften.

Ökosystemleistungen

Als Ökosystemleistungen (ÖSL) werden für den Menschen nutzbare Leistungen der Natur bezeichnet. Im Rahmen des Faktencheck Artenvielfalt wurden ÖSL mit einem Bezug zur biologischen Vielfalt betrachtet. Die Einteilung erfolgt nach der CICES-Klassifikation.

Gefiltert werden kann nach den Hauptkategorien, in der Detailansicht der Quellen finden sich weitere Details. Die Hauptkategorien sind: Kulturelle Leistungen (nicht-materielle Nutzen der Natur wie Erholung und kulturelle Bedeutung), Regulierungs- und Erhaltungsleistungen (ökologischen Funktionen, die zur Regulierung von natürlichen Prozessen beitragen, wie Klimaregulierung und Wasserreinigung) und Versorgungsleistungen (Leistungen, die der Produktion von Nahrungsmitteln und Rohstoffen zugrunde liegen).

Direkte Treiber

Als direkte Treiber der biologischen Vielfalt bezeichnen wir Einflüsse, die von Menschen verursacht werden und direkte Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben.

In der Datenbank kann nach folgenden Kategorien gefiltert werden: Direkte Ressourcenentnahme, Invasive gebietsfremde Arten, Klimawandel, Verschmutzung, veränderte Land-/ Meeresnutzung, Veränderung der Struktur der Landschaft und andere direkte Treiber.

Indirekte Treiber

Indirekte Treiber beeinflussen menschliche Entscheidungen, die sich mittelbar auf die biologische Vielfalt auswirken und geben die Rahmenbedingungen für ihren Schutz vor.

Es kann nach folgenden indirekten Treiber gefiltert werden: Gesellschaftliche Treiber, politische und rechtliche Treiber – rechtlich-regulativ, politische und rechtliche Treiber – sozial-informationell, politische und rechtliche Treiber – ökonomisch-anreizbasiert und wirtschaftliche und technologische Treiber.

Maßnahmen

Als Maßnahmen definieren wir im Rahmen des Faktencheck Artenvielfalt physische Eingriffe mit unmittelbarer Wirkung in der Fläche, mit dem Ziel die biologische Vielfalt zu Fördern. Die Unterteilung erfolgt in die Kategorien Impulsmaßnahmen (einmalige Eingriffe oder Installationen, bspw. der Bau einer Fischtreppe), Schutzgebietsmaßnahmen (dauerhafte Unterschutzstellung bestimmter Landschaftsbereiche) und Managementmaßnahmen (Anpassung der Bewirtschaftungsweise zum Erhalt bestimmter Arten oder Habitate, bspw. durch Beweidung mit Schafen).

Transformationspotenziale

Transformationspotenziale sind Handlungsoptionen unterschiedlicher Akteursgruppen (zivilgesellschaftliche Organisationen, Bildungseinrichtungen, Wissenschaft, Unternehmen, Akteure in Politik und Verwaltung, aber auch jede*r Einzelne), die den transformativen Wandel für den Schutz und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt unterstützen.

In der Datenbank können Studien zu Transformationspotenzialen nach ihrer Lebensraumabhängigkeit gefiltert ausgegeben werden: lebensraumspezifische Wandlungsprozesse, lebensraumübergreifende Wandlungsprozesse und lebensraumunabhängige Wandlungsprozesse.

Forschungsprojekte

Hier wurden Quellen, die größeren Forschungseinheiten angehören, kategorisiert. So kann zum Beispiel nach Artikeln gefiltert werden, welche im Rahmen des Jena Experiments erstellt wurden oder sich mit oder Natura 2000 befassen.

Studienarten

Hier kann nach Arten von Studien gefiltert werden. So kann beispielsweise explizit nach Originalstudien mit Datenerhebung oder nach Vote Counts, bei denen die Ergebnisse vieler Studien zu einem Thema jeweils als eine „Stimme“ in das Gesamtergebnis einfließen, gesucht werden. Angegeben wurden die folgenden Kategorien: Gutachten, Meta-Studie, nicht Peer-Reviewed, Originalstudie, Peer-Reviewed, Position Paper, Text Review und Vote Count.

Weitere Themen der Detailansicht

Die untenstehenden Themen werden in der Detailansicht einzelner Quellen angezeigt, stehen aber nicht als Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

Naturgroßräume

Unter „Naturgroßräume“ werden die oft bundeslandübergreifenden Landschaftseinheiten gelistet, mit der sich die Quelle befasst, bspw. Alpenvorland oder Norddeutsches Tiefland.

Standorte

Quellen wurden nach Herkunftsland und, sofern anwendbar, nach dem genauen Standort kategorisiert. Die Kategorisierung bezieht sich dabei auf das räumliche Untersuchungsgebiet der zugrundeliegenden Studie.

Klimata

Folgende klimatische Kategorien wurden für die Einteilung genutzt: Atlantisches Klima, Gebirgsklima, kontinental, subkontinental, maritim, submaritim, niederschlagsbegünstigt, niederschlagsbenachteiligt und niederschlagsnormal.

Böden

Bei Quellen mit Bezug zur Bodenbiodiversität werden die angegebenen Bodentypen (z. B. Braunerde) und Bodenhorizonte (z. B. Streuschicht) gelistet, in welchen die Untersuchung stattfand.

Biodiversitätsvariablen

Diese Kategorisierung gibt Aufschluss darüber, welche Variablen zur Quantifizierung oder Charakterisierung der biologischen Vielfalt innerhalb der Biodiversitätsebenen genutzt wurde. Mögliche Variablen sind bspw. Artenzahl, Bestandsdichte oder Biodiversitätsindexe wie der Benthic Quality Index (BQI).

Landnutzungen

Die Landnutzung wurde in folgende Kategorien unterteilt: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und Aquakultur, Bergbau und Steinbruch, andere Leistung des Primärsektors, Energieproduktion, Industrie und Fertigung, Verkehr, Kommunikationsnetzwerke, Lagerung, Schutzwälle, Wasser- und Abfallbehandlung, Bau, Handels-, Finanz-, Berufs- und Informationsdienstleistungen, Öffentliche Einrichtungen, Erholung, Freizeit, Sport, Wohngebiete, Brachliegende Flächen und Naturnahe und natürliche Flächen, die nicht genutzt werden.

Räumliche Auflösung

Hier werden die räumlichen Komponenten einer Untersuchung beschrieben. Dafür wurde notiert, welche (z.B. Punkte, Plots, Landschaften, Kontinente) und wie viele diese räumlichen Einheiten untersucht wurden. Beispiel: 10 Plots.

Methoden

Hier werden die verwendeten Forschungsmethoden gelistet. Quellen wurden einer der folgenden Kategorien zugeordnet: Citizen Science, Experiment, Feldbeobachtung, Modellierung, Remote Sensing, Review, Synthese und Umfrage.

Zeitraum

Als zeitliche Komponenten einer Untersuchung wurden Start- und Endjahr der Untersuchung sowie die Anzahl der zeitlichen Messungen während der Untersuchung notiert. Beispiel: 2001 – 2010 (12 Messungen).