Biodiv:notizen 2-2021

Die FEdA-Linksammlung zur Biodiversität


Deutschland erhält ein neues Monitoring-Zentrum für Biodiversität, die Ausbreitung des Wolfs sorgt für Diskussionen, und eine Studie liefert Erkenntnisse zur Akzeptanz von Biodiversitätsmaßnahmen in der Landwirtschaft.

03.02.2021

Die Antarktis könnte in Zukunft von neuen Pflanzen- und Tierarten besiedelt werden, ihre Küsten ergrünen vielleicht durch Moose, Flechten und Algen. Über dieses Ergebnis einer Metastudie in Biological Reviews berichtet der Journalist Joachim Wille bei Klimareporter. Für die Artenvielfalt ist das allerdings kein Gewinn, denn gleichzeitig schwindet der Lebensraum für Spezies, die an besondere Kälte angepasst sind.

Was braucht die Landwirtschaft, um sich stärker für Biodiversität zu engagieren? Dieser Frage ging das Thünen-Institut in einer aktuellen Studie im Rahmen des F.R.A.N.Z.-Projekts nach. Demnach stehen auf der Wunschliste der Landwirtinnen und Landwirte unter anderem ein verbessertes Informations- und Beratungsangebot, adäquate und regional differenzierte Prämienzahlungen sowie ein vermindertes Sanktionsrisiko.

Wie man grundsätzlich Maßnahmen zur ökologischen Transformation am besten kommuniziert, war auch das Thema eine Studie der Berliner Adelphi Research. Wichtige Regeln demnach: vorhandenen wissenschaftlichen Konsens zu einer Fragestellung betonen, die Folgen des Nichtstuns aufzeigen, ehrlich auf Zielkonflikte sowie mögliche Verluste eingehen und dabei auch Emotionen ansprechen.

Wälder sind – zumindest in Kalifornien – offenbar keine besseren CO2-Speicher als Grünland. Denn der Klimawandel führt zu immer häufigeren Trockenzeiten und Waldbränden. Unter diesen Bedingungen speichern Gras- und Weidelandschaften CO2 in Zukunft zuverlässiger als Bäume, schreiben Wissenschaftler um Pawlok Dass in Environmental Research.

Die Ausbreitung von Wölfen erfordert von Tierhaltern immer wirksamere Schutzmaßnahmen. Diese stehen aber an manchen Stellen in Konflikt mit einer Biodiversität fördernden, naturnahen Weidetierhaltung, argumentieren nun Wissenschaftler in einem Artikel in Naturschutz und Landschaftsplanung. Da Wölfe selbst aus ihrer Sicht nicht im Bestand gefährdet sind, fordern sie einen vereinfachten Abschuss von Tieren, die wiederholt ordnungsgemäß geschützte Weidetiere getötet haben.

Die Bundesregierung hat die Einrichtung des nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität beschlossen. Es wird beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Leipzig angesiedelt und soll im Februar die Arbeit aufnehmen. Ziel ist es, das Biodiversitätsmonitoring in Deutschland auszubauen und langfristig zu sichern.

 

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