Biodiv:notizen 1-2021
Die FEdA-Linksammlung zur Biodiversität
Deutschland schließt sich der Umweltschutz-Koalition HAC an, die Bevölkerung sorgt sich auch während der Corona-Pandemie noch stark um den Klimawandel, und die Wintervögel-Zählaktion des NABU verzeichnet einen neuen Rekord.
20.01.2021
Deutschland schließt sich der High-Ambition-Coalition for Nature and People (HAC) an, deren zentrale Forderung lautet, 30 Prozent der Land- und Meeresfläche weltweit unter Naturschutz zu stellen. Das soll nicht nur der Eindämmung des Klimawandels dienen, sondern auch dem Erhalt der Biodiversität und gesunder Ökosysteme. Kanzlerin Angela Merkel verkündete das deutsche Engagement am 11. Januar auf dem vierten „One Planet Summit“, einer Art außerordentlichem Weltklimagipfel, wie unter anderem die RiffReporter berichten.
Unterdessen haben Forschende der Universität Wien in einer neuen Studie einen dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt im östlichen Mittelmeerraum beschrieben. Die Zahl der Arten von Schnecken, Muscheln und anderen Mollusken ist der Untersuchung zufolge in den vergangenen Jahrzehnten in einigen Regionen um bis zu 95 Prozent zurückgegangen (Spiegel Online).
Kein Thema hat in der jüngeren Vergangenheit so stark die Nachrichtenmedien beherrscht wie Covid-19. Bei Naturschützer*innen weckte das die Befürchtungen, im Kampf gegen Corona könnten nun andere wichtige Probleme aus dem Blickfeld geraten – wie der Klimawandel oder das Artensterben. Das ist allerdings laut einem Bericht im Anthropocene Magazine nicht der Fall: Auch mitten im ersten Corona-Lockdown 2020 empfanden die Befragten im Vereinigten Königreich den Klimawandel als ein ebenso dringliches Problem wie ein Jahr zuvor.
Mit Satellitenbildern gegen Entwaldung: Das Projekt Global Land Analysis and Discovery stellt Staaten aktuelle Satellitendaten zur Verfügung, um illegalen Holzeinschlag schnell zu erkennen und gegensteuern zu können. Eine im Fachmagazin Nature Climate Change veröffentlichte Untersuchung belegt nun die Effektivität dieses Warnsystems – zumindest in einigen der untersuchten tropischen Ländern. In den teilnehmenden afrikanischen Staaten beispielsweise sank die Wahrscheinlichkeit für Entwaldungen nach der Einführung des satellitengestützten Systems um durchschnittlich 18 Prozent.
Warum verschwinden immer mehr Schmetterlinge, Käfer und Bienen? Als „Tod durch tausend Schnitte“ beschreiben Forschende in einer Sonderausgabe der Fachzeitschrift PNAS das Insektensterben, auch die Süddeutsche Zeitung berichtet. Zu den Ursachen zählen demnach eine veränderte Landnutzung, oft einhergehend mit Entwaldung, sowie der Klimawandel, eine intensive Landwirtschaft, die Einwadnerung neuer Arten, zunehmende Nitrifikation und Umweltverschmutzung.
Der Naturschutzbund NABU rief vom 8. bis 10. Januar mit der „Stunde der Wintervögel“ deutschlandweit zum elften Mal zum Zählen heimischer Vogelarten auf. Nach vorläufigen Ergebnissen haben sich mindesten 204.000 Menschen an der Aktion beteiligt – 60.000 mehr als im Vorjahr und ein neuer Rekord. Am häufigsten wurde demnach der Haussperling oder Spatz gesichtet (980.000 Exemplare), gefolgt von Kohlmeise, Feldsperling, Amsel und Blaumeise. Das Endergebnis wird erst gegen Ende des Monats feststehen.
In den Biodiv:notizen informiert Sie die Zentrale Koordination der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) alle zwei Wochen über interessante Links, Postings und Geschichten zu den Themen Biodiversität und Ökosysteme – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind deren Betreiber verantwortlich. Wenn Sie uns auf spannende Inhalte hinweisen möchten, schreiben Sie uns gerne an mail@feda.bio.